In unserer Religion eingeführte Bid'ats und Aberglauben

Die Waschung ist nur obligatorisch, wenn man betet. Die Waschung vor dem Lesen des Korans oder anderen gottesdienstlichen Handlungen ist gut, aber nicht verpflichtend.

Den Koran immer und immer wieder zu rezitieren ist keine Tugend. Wichtig ist es, die Bedeutung der gelesenen Verse zu kennen und sie in die Praxis umzusetzen.

Es ist nicht notwendig, einer Sekte oder Tariqa anzugehören, um die Religion zu leben. Im Koran gibt es keinen Geistlichen oder eine Klasse von Geistlichen. Jeder muss seine Religion aus den richtigen Quellen lernen. Jeder muss sich Wissen aneignen. Der Koran misst der Wissenschaft grosse Bedeutung bei, es gibt einen Hinweis darauf, den Verstand zu benutzen.

Es ist eine Tatsache, dass diejenigen, die ihren Verstand nicht benutzen, zum Dreck verdammt sind. Im traditionellen Religionsverständnis wird jedoch davon ausgegangen, dass man durch die Bindung an einen Scheich gerettet werden kann, ohne seinen Verstand zu benutzen.

Das grösste Wunder, das dem Propheten zuteil wurde, ist der Koran. Abgesehen davon sind einige Wunder, die dem Propheten zugeschrieben werden, nicht wahr.

Im Koran bedeutet das Wort „nazar“ schauen, sehen und entdecken, was man sieht, und es wird auch empfohlen, zu schauen. In unserer Kultur wird „nazar“ als böser Blick bzw. als Berührung des Auges wahrgenommen, und es wird geglaubt, dass dadurch schlimme Dinge passieren werden. So etwas wie einen bösen Blick gibt es jedoch nicht. Er wurde von den Menschen erfunden und dann in ein religiöses Gewand gekleidet, und das Wort „nazar" im Koran hat daher zu Missverständnissen geführt.